11 days left

…bis endlich alles erstmal sein kurzfristiges Ende nimmt.

Schon lange nix mehr geschrieben hier… liegt vermutlich daran, dass mein Leben nur noch aus einer Frage und fünft dazugehörigen Antworten besteht. Ab und zu mal noch ne Strukturformel oder ein Reaktionsmechanismus. Mehr ist im Moment leider nicht drin.
Abgesehen von dieser Woche, habe ich die vorherigen 5 Wochen fleißig in Freiburg gelernt. Nach der zweiten Krise – die Mitteilung meiner mündlichen Prüfer – hat es mich dann doch in die Heimat gezogen wo Familie, Freund und beste Freundin mentale Unterstützung leisten. Abgesehen von Anatomie sind die Prüfer wohl nicht so übel, und Anatomie sollte man schon auch irgendwie überleben können dank Prüfungsprotokolle, aber der erste Schock sitzt tief und zunächst sieht immer erst einmal alles viel schlimmer aus als es dann vermutlich sein wird. Man kennt die Prüfer ja auch vom Hören-Sagen der Mitstudenten, die z.B. schon im Präpkurs mit der hier:Dame Bekanntschaft geschlossen hatten. Mein größtes Problem werden bei ihr wahrscheinlich die Elektronenmikroskopischen Bilder der Stereozilien und Mikrovilli sein, sowie die geliebte Embryologie, die bei uns am Präptisch stets untergegangen war, da unser Prof. selbst keine Ahnung hatte und dieses Thema daher nie prüfte. Ich hoffe nur das alles nimmt ein einigermaßen fröhliches Ende. Darauf freue ich mich jedenfalls so unglaublich! Endlich wieder mal ausspannen, ausschlafen und einfach mal das gemütliche Nichts-Tun genießen 🙂 Herrlich… Hoffentlich hält dann das Wetter noch ein bisschen!

Bis dahin bleibt die Panik mein aktuell ständiger Wegbegleiter, der bei mir vermutlich penetranter auftritt als bei den meisten anderen. Meine Stimmung schwankt momentan fast minütlich bis stündig von „Ouh maan, das schaff ich niemals“ bis „Es muss einfach klappen“ und „Hauptsache es ist endlich rum“. Leider hat sich vor allem das letzte bisher kaum in meine Neuronenverschaltungen eingeprägt, denn was will ich denn mit einem schlechten Abschluss – gut hier gehts erstmal ums Physikum. Aber mit „grade so bestanden“ will man sich ja auch nicht schmücken. Und ich schon gleich gar nicht – kleine Perfektionistin bis ins 22. Lebensjahr und dann rasanter Abfall, wie war das heute in Psychologie – sozialer Drift? Ach halt, dabei gings ja um den sozialen Abstieg nach Erkrankung… Hier gehts wohl eher um den persönlichen Drift 😉

Jetzt aber erstmal Daumen drücken für die nächsten eineinhalb Wochen! Auf dass sie schnell und erfolgreich vorüber gehen…

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Heute kam wichtige Post. Post die darüber entscheidet, wie es nun in den nächsten Wochen weite geht.

Das Gute: Ich hab jetzt laaange laaange Ferien
Das Mehr-als-Schlechte: Ich darf natürlich gleich am ersten mündlichen Prüfungstag antreten – 31. August >-/

Wie klar wars?
Ich komm mir vom Pech verfolgt vor, wirklich unglaublich! Es kommt einem vor, als hätten manche Menschen Glück in einer Tour und andere – zu dieser Sorte gehöre ich – ziehen immer die A****karte.
Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass ich einigermaßen menschliche Prüfer erwische, die mich nicht unbedingt nach den Strukturen, die durch die  Fossa pterygopalatina ziehen, fragt. Man, das kann ja heiter werden. Jetzt bleiben mir also ganze sechs Tage um mich aufs mündliche vorzubereiten 😦 Bleibt abzuwarten ob ich das unbeschadet überstehe – da ist einem zum Heulen zumute.

Motivationsschübe for in between

Die Motivation scheint so manches mal tief im Erboden zu verschwinden oder in den Urlaub gefahren zu sein. Die Konzentration scheint oft mitgefahrn zu sein oder schnell mal ins Café um die Ecke – und dann merkt man wie man mal wieder Löcher in die Wand starrt und das oberste Steuerzentrum unseres Ichs total leer zu sein scheint. Fehlt nur noch die überschießende Speichelsekretion, „wahlweise“ natriumchloridreich oder -arm, je nach Speichelflussgeschwindigkeit durch  die Ausführungsgänge der Submandibulardrüsen %-) – mon dieu nach 12h nichts als medizinischer Hirnaktivität wird jeder Sachverhalt auf seine physiologischen oder biochemischen Prozesse untersucht.

Gut, dass unser deutsches Fernsehen uns da jeden Tag die perfekte Abwechslung bietet und uns mit den dramatischsten Grey’s Anatomy-Episoden versorgt, unserer einseitig geforderten grauen und weißen Substanz mal ne Pause gönnt und unsere tiefsten Emotionszentren weckt. Wenns auch nur die eine Stunde ist, in der man sich dann mal was zu essen genehmigt und versucht sich nicht über Physikumsfragen aufzuregen.
Man wird ja dann nach knapp 45min relativ schnell wieder in die Realtität zurückgerissen, aber fürs kleine Mediziner-Ego natürlich eine wohlwollende abendliche Kurzzeitkur 😉

So kanns weiter gehen und mich hoffentlich erfolgreich übers Ziel bringen 😉